LAUTSPRECHER

Die Lautsprecher findet man immer am Ende einer Audiokette. Sie sind eigentlich das wichtigste Glied in dieser Kette! Es nützt nichts, wenn man fantastische CD-Spieler, Vorverstärker und Endstufen mit sehr guten Kabeln verbindet und den Lautsprecher ebenfalls noch mit solchen, aber der Lautsprecher selbst fristet ein Mauerblümchendasein. Zu Preisen von passiven Lautsprecherboxen gibt es eine einfache, grobe Faustregel:

Bei dem Gesamtpreis einer Hifianlage sollte ca. die Hälfte allein für die Boxen abfallen. In den meisten Fällen geht diese Rechnung auch auf. Diese Aussage ist aber nicht zwingend, sondern nur empfehlenswert!

Aus diesem Grund sollte man dem Lautsprecher sehr große Aufmerksamkeit widmen! Es gibt sehr vielfältige Varianten von Boxen in allen Größen und Formen. Unten sind nur einige Exemplare als Stellvertreter ihrer Gattung abgebildet.

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Säule Elektrostat Reflex Transmission Line Geschlossen Horn Biegewellen

Lautsprecher bestehen aus 3 Grundelementen. 

1. Chassis

Dazu gehören die sogenannten Chassis, welche die Aufgabe haben, den Schall zu erzeugen. Diese Chassis sind in dafür geeignete Gehäuse eingebaut. Näheres darüber siehe unter Chassis.

2. Gehäuse

In die Gehäuse werden die Chassis ein- oder angebaut. Die verschiedenen Formen sind ja bereits weiter oben aufgeführt. Darüber hinaus gibt es aber noch weit mehr Varianten, die auch die verschiedenen Geschmäcker und/oder technische Gegebenheiten berücksichtigen. Näheres darüber siehe unter Gehäuse.

3. Weiche

Zu jeder Box gehört auch eine Weiche, die zwischen 2 und theoretisch beliebig vielen Wegen aufgebaut werden. Die einzelnen Wege sind die jeweils optimalen Betriebsbedingungen für das jeweilige Chassis. Es gibt Weichen in passiver und aktiver Art.

Bei der passiven Weiche werden frequenzbeeinflussende passive Bauelemente in geeigneter Weise verschaltet, damit die daran angeschlossenen Chassis die für sie richtigen Musiksignale zugeführt bekommen.

Bei der aktiven Weiche sieht das zwar in Blick auf die Chassis genau so aus, wie bei der passiven, allerdings wird hier ein erheblich größerer Aufwand getrieben. Näheres hierzu siehe unter Aktivverstärker.

Es gibt aber auch einige Ausnahmen, die wiederum die Regel bestätigen. Die sogenannten Breitbandlautsprecher und die relativ breitbandigen Elektrostaten (siehe auch weiter unten), sowie Magnetostaten (in gewissen Grenzen) benötigen keine Weiche.


Der Elektrostatische Lautsprecher

Ein elektrostatischer Lautsprecher besitzt im Gegensatz zum dynamischen keine Spulen, die im Verbund mit Magneten arbeiten. Hier bedient man sich der physikalischen Tatsache, das sich statisch mit hohen Spannungen aufgeladene Flächen mit entgegen gesetzter Polarität abstoßen (ähnlich den sich abstoßenden Magneten bei gleicher Polarität). Diese Flächen bestehen aus elektrisch leitenden sehr leichten, aber großflächigen Folien.

logan-statement_sr.jpg (17611 Byte)In der Praxis werden außen allerdings nicht Folien, sondern an deren Stelle gelochte Bleche eingesetzt. Der Grund ist auch einleuchtend. Wenn außen Folien wären, würde der Schall genau durch diese Folien nicht ins Freie gelangen und damit der ganze Aufbau für die Katz sein. Bei gelochten Blechen kann jedoch der Schall relativ ungehindert ins Freie. Der Trick beim sogenannten Elektrostat ist folgender. Man ordnet zwei dieser Lochbleche so an, das sich die Flächen parallel gegenüberstehen. Dazwischen läßt man noch Platz für eine mittlere Folie. Jetzt legt man eine sehr hohe Gleichspannung an die beiden äußeren Lochbleche an (positiv an das eine, negativ an das andere). An die mittlere Folie wird ebenfalls eine hohe Spannung angelegt, allerdings ist diese von dem Musiksignal abhängig.

Liegt nun eine den Wechselnden Signalen folgende Spannung an der mittleren Folie an, wird diese nach dem elektrostatischen Prinzip jeweils von einem der Außen-Lochbleche angezogen oder abgestoßen.

Diese Elektrostaten haben anerkannt sehr gute Klangeigenschaften. Der Übertragungsbereich erstreckt zumeist über das gesamte Audio Frequenzband. Die Preise für diese aufwendige Bauart sind sehr teuer. All den jenigen, denen dieser hohe Preis nicht zu viel ist, wird mit Sicherheit keine Entteuschung zuteil werden! Die Impedanzen können je nach Modell schon mal bis zu 1 Ohm heruntergehen.


Dolby Surround, THX, Prologic, AC3, Centerlautsprecher, Subwoofer und Co.

Zu diesem Thema möchte auch mal meine persönliche Meinung abgeben, auch wenn ich dabei Gefahr laufe, mir gewisse Meinungsgegner einzufangen.

Wozu dient eigentlich der eine oder andere zusätzliche Lautsprecher? Nehmen wir bei einer kompletten 5-Boxen-"Mehrkanal"-Anlage, mal die "Centerbox". Wofür braucht man die? Sie wird exakt in der Mitte zwischen den normalen Front- oder Hauptboxen plaziert. Sie soll dort dann die menschlichen Stimmen wiedergeben, wenn diese sich in einem Film genau in der Mitte des Bildes und "vorne" befinden.

Das haben "früher" die normalen Stereoboxen auch schon gemacht und zwar ohne irgendwelche "Centerboxen" über eine Surroundanlage! Bei richtiger Aufstellung der "2-Kanal-Standard-Stereo-Boxen" kam die Stimme auch immer genau von der Stelle zum Ohr, wo sie auch bei der Aufnahme war. War bei der Aufnahme die Stimme in der Mitte, so hörte man sie später wieder genau aus der Mitte. Wozu also sollte die Centerbox da noch gut sein?

Der Subwoofer ist oft ein mehr oder weniger lästiger und sperriger Kasten, der im Weg ist, aber nun mal dazu gehört. Also soll er halt irgendwo verschwinden, wo ihn keiner sieht, aber jeder hört! Dummer Weise wird er dann oft in einer Ecke "versteckt", die sicher nicht immer den idealen Platz darstellt.

Nun gibt es da eine Situation, die mir immer wieder stark aufstößt und mich zu Kopfschütteln veranlasst. Wenn so ein Subwoofer z.B. aus Platzgründen im Hörraum links in einer Ecke aufgestellt wird, kann er dort zwar seinen Dienst verrichten.

Was aber die meisten scheinbar nicht beachten, ignorieren oder einfach nicht wissen ist, das "ein" Subwoofer nicht zu jeder Zeit an jeder beliebigen Stelle im Raum sein kann. Je nach Aufnahmequelle wird das dann aber dazu führen, das der Bassanteil aus der völlig falschen Ecke des Raums kommt. 

Ein Beispiel: in der Aufnahme eines Films gibt es einen riesigen Knall, z.B. einer Kanone, aus dem Bereich vorne rechts. Der Subwoofer ist aber aus den oben genannten Gründen hinten links aufgestellt. Der Schall kommt nun aus der absolut falschen Ecke und man bekommt einen falschen Eindruck vom Filmgeschehen. Warum bitte kommt der Knall von hinten links, wenn ich doch eindeutig das Geschehen vorne rechts sehe?

Da muß man doch zugeben, das es ziemlich bescheuert, entschuldigt das harte, aber ehrliche Wort, klingt, wenn vorne rechts auch noch sichtbar etwas mächtig knallt, der Schall dazu aber von hinten links zu hören ist!

Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich nur daran denke. 

Sorry, aber hier läuft doch etwas Grundlegend falsch! Korrigiert mich, wenn ich hier irgend wie die räumlichen Positionen verdrehe, aber ich denke, das gibt Anlaß, noch einmal über die "Mehrkanalanlagen", wie immer sie genannt werden wollen, gründlich nach zu denken. Man könnte denken, das die Industrie da eine prima Kuh mit Multieutern gefunden hat und das stärkste daran ist, diese Kuh hält auch noch still, obwohl die "Melker" eiskalte Finger haben. Brrrrrrrr.

Eines gestehe ich diesen Anlagen zu: die hinteren Boxen der Rückkanäle. Diese geben dem Klanggeschehen zumindest eine deutlich räumlichere Verbesserung und das ist auch in Ordnung so.

Der Bass aber gehört, so wie es schon immer war, auf jede Seite der Anlage an die Front, damit er, wenn es erforderlich wird auch an der richtigen Stelle bereit ist. Wenn er einmal aus der Mitte kommen muß, ist das kein Problem. Dann werden eben beide Frontkanäle mit gleichem Pegel aufgenommen und das Ergebnis kommt später auch genau aus der Mitte, so wie es sein soll! 

Es gibt übrigens eine schöne alte Aufnahme mit nur drei Musikern (Oscar Petersen/We get Requests - Track 6 - You Look Good To Me), die bei einer 1-Box-Subwooferanlage mit möglicherweise falscher Aufstellung garantiert den Bass aus der falschen Ecke bringen würde! Das hat mit naturgetreuem Hören nichts mehr zu tun! Diese Aufnahme nehme ich immer wieder gerne als Beweismaterial für die "Unbelehrbaren", damit die mal den Kopf gewaschen bekommen. Erst danach sind auch die meiner Meinung. So war es bisher immer! Wer das für überflüssiges "Gewäsch" hält, den lade ich herzlich gerne ein, um sich bei mir von dem zu überzeugen, was ich da sage.

Bisher hat es noch niemand gemacht, sich hier von meinem "Gewäsch" zu überzeugen. Liegt es daran, dass ich tatsächlich richtig liege, oder mehr daran, dass man hier die Wahrheit präsentiert bekommt und sich dann nicht mehr heraus reden kann? Oder ist es am Ende einfach nur die Angst vor der Wahrheit?

Deshalb wird es bei mir niemals solche Subwoofer geben! Außerdem geben zwei "Subwoofer" mehr Tiefendruck ab, als einer und das auch noch von der richtigen Seite.

Anregungen und Kritiken an info@top-audio.de